Straches serbisches Stimmenreservoir
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Straches serbisches Stimmenreservoir
Beim Thema Migration stehen vor allem die Türken im Mittelpunkt. Die größte Gruppe der Zuwanderer findet dagegen kaum Beachtung - noch. Die serbische Community wird nun als Wählerreservoir wahrgenommen und hofiert.
Man weiß nicht viel über sie. Hätte die serbische Community in Österreich nicht vor zwei Jahren mit breit angelegten Demonstrationen gegen die Abspaltung des Kosovo für Aufsehen gesorgt, hätte man vermutlich gar kein konkretes Bild von ihr. Denn im Gegensatz zu den Türken, die bei Themen wie Integration oder Islam laufend beäugt und durchleuchtet werden, läuft das Leben der Serben weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Dabei sind Serben die größte nichtösterreichische Bevölkerungsgruppe des Landes – und damit ein enormes Reservoir an Stimmen, um die das nächste Mal bei der Wiener Gemeinderatswahl am 10.Oktober gekämpft werden kann.
Aber wird es das auch? Unter den wahlwerbenden Parteien setzt nur die FPÖ gezielt auf diese Gruppe – mit öffentlichkeitswirksamen Auftritten von Parteiobmann Heinz-Christian Strache. Auf Plakaten lässt er sich mit Brojanica – einem serbischen Armband – abbilden, ist immer wieder in serbischen Lokalen und auf Veranstaltungen anzutreffen, zuletzt sponserte er den serbischstämmigen Boxer Gogi Knezevic, der dafür auf seinen Shorts Straches Namenszug präsentierte.
Drei Finger für Serbien. Manche Aktion verklärt der FP-Chef selbst erst im Nachhinein zum serbenfreundlichen Akt, etwa das berühmte Foto, das ihn mit drei gespreizten Fingern zeigt. Eine Abwandlung eines Nazigrußes? Nein, meinte er im Jänner 2008, als das Bild publik wurde, er wollte nur drei Bier bestellen. Zwei Jahre später, im Rahmen der TV-Sendung „Wir sind Kaiser“, verkaufte er die drei Finger auf einmal als serbischen Gruß.
Der Beginn von Straches Engagement fällt zeitlich mit den Kosovo-Protesten im Februar 2008 zusammen. Als einziger namhafter Politiker des Landes stellte er sich auf die Seite Serbiens, bezeichnete den Kosovo als „urserbisches Gebiet“. Gleichzeitig suggerierte er so eine Parallele: die Serben und die FPÖ, die das christliche Erbe gegen den Islam verteidigen – immerhin wurde die Schlacht auf dem Amselfeld (das im Kosovo liegt), bei der die Serben gegen die Osmanen verloren, zum verklärten serbischen Nationalmythos.
Das Kalkül hinter Straches Hofierung der Serben ist klar: Im nationalistisch eingestellten serbischen Lager sollten sich Sympathien für eine nationalistische österreichische Partei gewinnen lassen. Paradox, schließt das Phänomen des Nationalismus eigentlich Solidarität mit anderen Nationalisten eher aus. Doch im konkreten Fall stieß die FPÖ in Teilen der serbischen Community durchaus auf Zuspruch.
Anerkennung für „Bösewichte“. Kein Wunder, galten die Serben in Österreich lange als die „Bösewichte“: Die Rolle als Auslöser des Ersten Weltkriegs wurde ihnen vorgehalten, als „Schlächter vom Balkan“ wurden sie im Jugoslawien-Krieg gesehen – doch auf einmal bekamen sie von österreichischer Seite Anerkennung und Aufmerksamkeit, kümmerte sich ein namhafter Politiker um sie. Dass genau dieser Politiker gleichzeitig massiv gegen Ausländer auftritt, steht auf einem anderen Blatt – denn Alibi oder nicht, Hauptsache, er zeigt sich.
Eine Präsenz, die andere nicht zeigen. In der Wiener SPÖ verweist man auf das Integrationsbüro, das sich mit allen Communities beschäftigt, Kontakte knüpft und Veranstaltungen finanziert – aber nicht auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe beschränkt. Man habe zwar gute Kontakte zur Serbenszene, aber eines ist klar: Es gibt in Wien wesentlich mehr türkische als serbische Vereine – und damit zur türkischen Community mehr Anknüpfungspunkte. Immerhin, mit Nedeljko Bilalic hat die SPÖ in Rudolfsheim-Fünfhaus einen Bezirksvorsteherstellvertreter mit serbischen Wurzeln.
In der ÖVP kümmert sich vor allem die türkischstämmige Gemeinderätin Sirvan Ekici um Integrationsthemen und pflegt Kontakte, Stadtrat Norbert Walter lernt Kroatisch „für den Small Talk“. Einen Fokus auf bestimmte Communities gibt es aber nicht. Eher im Gegenteil: Stadträtin Isabella Leeb fasst zusammen: „Für mich sind Migranten Leute wie Sie und ich.“ Und sieht man von Hans Arsenovic, serbischstämmigem Sprecher der Grünen Wirtschaft, ab, tut man sich auch bei den Wiener Grünen schwer, etwas über ein besonderes Engagement für die serbische Community zu erzählen.
Bedrohung neue Migranten. Aber wie sinnvoll ist es überhaupt, derart offensiv um eine Migrantengruppe zu werben, so wie es die FPÖ bei den Serben macht? Durchaus sinnvoll, meint Politologe Peter Filzmaier: Denn eine Möglichkeit, an Stimmen zu kommen, ist, Wählergruppen zu mobilisieren, die es bisher nicht gegeben hat: „Gerade Migranten weisen derzeit ein unterdurchschnittliches Wahlbeteiligungsverhalten auf.“ Und vor allem bei der zweiten und dritten Generation könne Strache mit fremdenfeindlichen Themen punkten: „Denn die“, so Filzmaier, „fühlen sich durch neue Migranten bedroht.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2010)
Man weiß nicht viel über sie. Hätte die serbische Community in Österreich nicht vor zwei Jahren mit breit angelegten Demonstrationen gegen die Abspaltung des Kosovo für Aufsehen gesorgt, hätte man vermutlich gar kein konkretes Bild von ihr. Denn im Gegensatz zu den Türken, die bei Themen wie Integration oder Islam laufend beäugt und durchleuchtet werden, läuft das Leben der Serben weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Dabei sind Serben die größte nichtösterreichische Bevölkerungsgruppe des Landes – und damit ein enormes Reservoir an Stimmen, um die das nächste Mal bei der Wiener Gemeinderatswahl am 10.Oktober gekämpft werden kann.
Aber wird es das auch? Unter den wahlwerbenden Parteien setzt nur die FPÖ gezielt auf diese Gruppe – mit öffentlichkeitswirksamen Auftritten von Parteiobmann Heinz-Christian Strache. Auf Plakaten lässt er sich mit Brojanica – einem serbischen Armband – abbilden, ist immer wieder in serbischen Lokalen und auf Veranstaltungen anzutreffen, zuletzt sponserte er den serbischstämmigen Boxer Gogi Knezevic, der dafür auf seinen Shorts Straches Namenszug präsentierte.
Drei Finger für Serbien. Manche Aktion verklärt der FP-Chef selbst erst im Nachhinein zum serbenfreundlichen Akt, etwa das berühmte Foto, das ihn mit drei gespreizten Fingern zeigt. Eine Abwandlung eines Nazigrußes? Nein, meinte er im Jänner 2008, als das Bild publik wurde, er wollte nur drei Bier bestellen. Zwei Jahre später, im Rahmen der TV-Sendung „Wir sind Kaiser“, verkaufte er die drei Finger auf einmal als serbischen Gruß.
Der Beginn von Straches Engagement fällt zeitlich mit den Kosovo-Protesten im Februar 2008 zusammen. Als einziger namhafter Politiker des Landes stellte er sich auf die Seite Serbiens, bezeichnete den Kosovo als „urserbisches Gebiet“. Gleichzeitig suggerierte er so eine Parallele: die Serben und die FPÖ, die das christliche Erbe gegen den Islam verteidigen – immerhin wurde die Schlacht auf dem Amselfeld (das im Kosovo liegt), bei der die Serben gegen die Osmanen verloren, zum verklärten serbischen Nationalmythos.
Das Kalkül hinter Straches Hofierung der Serben ist klar: Im nationalistisch eingestellten serbischen Lager sollten sich Sympathien für eine nationalistische österreichische Partei gewinnen lassen. Paradox, schließt das Phänomen des Nationalismus eigentlich Solidarität mit anderen Nationalisten eher aus. Doch im konkreten Fall stieß die FPÖ in Teilen der serbischen Community durchaus auf Zuspruch.
Anerkennung für „Bösewichte“. Kein Wunder, galten die Serben in Österreich lange als die „Bösewichte“: Die Rolle als Auslöser des Ersten Weltkriegs wurde ihnen vorgehalten, als „Schlächter vom Balkan“ wurden sie im Jugoslawien-Krieg gesehen – doch auf einmal bekamen sie von österreichischer Seite Anerkennung und Aufmerksamkeit, kümmerte sich ein namhafter Politiker um sie. Dass genau dieser Politiker gleichzeitig massiv gegen Ausländer auftritt, steht auf einem anderen Blatt – denn Alibi oder nicht, Hauptsache, er zeigt sich.
Eine Präsenz, die andere nicht zeigen. In der Wiener SPÖ verweist man auf das Integrationsbüro, das sich mit allen Communities beschäftigt, Kontakte knüpft und Veranstaltungen finanziert – aber nicht auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe beschränkt. Man habe zwar gute Kontakte zur Serbenszene, aber eines ist klar: Es gibt in Wien wesentlich mehr türkische als serbische Vereine – und damit zur türkischen Community mehr Anknüpfungspunkte. Immerhin, mit Nedeljko Bilalic hat die SPÖ in Rudolfsheim-Fünfhaus einen Bezirksvorsteherstellvertreter mit serbischen Wurzeln.
In der ÖVP kümmert sich vor allem die türkischstämmige Gemeinderätin Sirvan Ekici um Integrationsthemen und pflegt Kontakte, Stadtrat Norbert Walter lernt Kroatisch „für den Small Talk“. Einen Fokus auf bestimmte Communities gibt es aber nicht. Eher im Gegenteil: Stadträtin Isabella Leeb fasst zusammen: „Für mich sind Migranten Leute wie Sie und ich.“ Und sieht man von Hans Arsenovic, serbischstämmigem Sprecher der Grünen Wirtschaft, ab, tut man sich auch bei den Wiener Grünen schwer, etwas über ein besonderes Engagement für die serbische Community zu erzählen.
Bedrohung neue Migranten. Aber wie sinnvoll ist es überhaupt, derart offensiv um eine Migrantengruppe zu werben, so wie es die FPÖ bei den Serben macht? Durchaus sinnvoll, meint Politologe Peter Filzmaier: Denn eine Möglichkeit, an Stimmen zu kommen, ist, Wählergruppen zu mobilisieren, die es bisher nicht gegeben hat: „Gerade Migranten weisen derzeit ein unterdurchschnittliches Wahlbeteiligungsverhalten auf.“ Und vor allem bei der zweiten und dritten Generation könne Strache mit fremdenfeindlichen Themen punkten: „Denn die“, so Filzmaier, „fühlen sich durch neue Migranten bedroht.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2010)
Re: Straches serbisches Stimmenreservoir
die einen ziehen die türken an ihre seite, die anderen die homos und andere die serben.Neo schrieb:
In der ÖVP kümmert sich vor allem die türkischstämmige Gemeinderätin Sirvan Ekici um Integrationsthemen und pflegt Kontakte, Stadtrat Norbert Walter lernt Kroatisch „für den Small Talk“. Einen Fokus auf bestimmte Communities gibt es aber nicht. Eher im Gegenteil: Stadträtin Isabella Leeb fasst zusammen: „Für mich sind Migranten Leute wie Sie und ich.“ Und sieht man von Hans Arsenovic, serbischstämmigem Sprecher der Grünen Wirtschaft, ab, tut man sich auch bei den Wiener Grünen schwer, etwas über ein besonderes Engagement für die serbische Community zu erzählen.
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Re: Straches serbisches Stimmenreservoir
und keiner uns österreicher weil sie wissen das wir bald in der minderheit sind
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Re: Straches serbisches Stimmenreservoir
.......bügeln, bumsen, bürsten, buddern können`s schon, aber zum zeugen brauchen`s medizinische hilfe.Neo schrieb:aha es steht die pfeifn nimma?? und des mit 30???????
wir sind noch nicht umweltgeschädigt
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Re: Straches serbisches Stimmenreservoir
Strache wird damit genauso auf die Schnauze donnern, wie alle anderen, die geil auf Asylanten-Stimmen sind bzw. waren.
Die Asylanten, die wählen sind eine Microheit, da gebildet und belesen wie z.B. die DiTech-Leutz.
Die Masse allerdings kann nur von zuhaus a la Afrika oder Tschetschenien die Kalaschnikov bedienen & kennt sowieso nur Gewalt & co.
Die wählen aber nicht.
Die interessieren sich nur für Österreichs Güter - nicht wie die Österreicher regiert werden.
http://www.forum-politik.at/osterreich-f21/asylanten-und-das-fast-tagliche-verbrechen-t2165.htm
*Schulterzucken*
Politik Joker
Die Asylanten, die wählen sind eine Microheit, da gebildet und belesen wie z.B. die DiTech-Leutz.
Die Masse allerdings kann nur von zuhaus a la Afrika oder Tschetschenien die Kalaschnikov bedienen & kennt sowieso nur Gewalt & co.
Die wählen aber nicht.
Die interessieren sich nur für Österreichs Güter - nicht wie die Österreicher regiert werden.
http://www.forum-politik.at/osterreich-f21/asylanten-und-das-fast-tagliche-verbrechen-t2165.htm
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Gast- Gast
Re: Straches serbisches Stimmenreservoir
politikjoker schrieb:Strache wird damit genauso auf die Schnauze donnern, wie alle anderen, die geil auf Asylanten-Stimmen sind bzw. waren.
Das glaube ich nicht. Wir haben im 3. Bez. eine sehr grosse Anzahl von Serben. Viele von denen kenne ich sehr gut. Auch weiss ich, das die Mehrzahl der Serben "Blau" waehlt. Einige arbeiten sogar aktiv als Wahlhelfer in der FPOe mit.
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Re: Straches serbisches Stimmenreservoir
*hmmm...*
Aber das mehr als die "0,0001" bringt..?
Bei der Masse an Türken & co ...?
Naja...jede Stimme für Strache ist ein Stimme für eine lebenswertere Zukunft:
http://www.forum-politik.at/politik-osterreich-f3/wien-wahl-haupl-total-uberfordert-turken-verjagen-im-stich-gelassene-wiener-t3077.htm
http://www.forum-politik.at/politik-osterreich-f3/wien-wahl-funfhaus-ghetto-toppt-ottakring-mit-punker-prostitutions-problematik-t3078.htm
Wenn Häupl nämlich nicht eine gewaltige Watschen kriegt, ist spätestens ca. 2012 Marxloh in Wien angesagt.
Und dann isses gefährlich, sein österreichisches Kind in Schulen voller Moslems zu schicken.
Könnte das im worst case nicht überleben...
Politik Joker
Aber das mehr als die "0,0001" bringt..?
Bei der Masse an Türken & co ...?
Naja...jede Stimme für Strache ist ein Stimme für eine lebenswertere Zukunft:
http://www.forum-politik.at/politik-osterreich-f3/wien-wahl-haupl-total-uberfordert-turken-verjagen-im-stich-gelassene-wiener-t3077.htm
http://www.forum-politik.at/politik-osterreich-f3/wien-wahl-funfhaus-ghetto-toppt-ottakring-mit-punker-prostitutions-problematik-t3078.htm
Wenn Häupl nämlich nicht eine gewaltige Watschen kriegt, ist spätestens ca. 2012 Marxloh in Wien angesagt.
Und dann isses gefährlich, sein österreichisches Kind in Schulen voller Moslems zu schicken.
Könnte das im worst case nicht überleben...
Politik Joker
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