Das Wunder von Island
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Das Wunder von Island
Vier Jahre nach Bankenkollaps und Beinah-Bankrott erwirtschaftet das 320.000-Einwohner-Land Wachstumquoten, von denen die EU-Länder nur träumen können
Reykjavik - Island wählt am Samstag einen neuen Präsidenten. Die Insel war 2008 das erste Land, das massiv von der Finanzkrise getroffen wurde. Vier Jahre nach dem Bankenkollaps hat sich das Land überraschend schnell erholt. Nun erwirtschaftet Island Wachstumquoten, von denen die EU-Länder nur träumen können. Im April prognostizierte der IWF Island für dieses und nächstes Jahr ein Wachstum von 2,5 Prozent.
2008 stand das 320.000-Einwohner-Land noch am Rande des Staatsbankrotts. Im Gefolge der Lehmann-Pleite waren die drei Großbanken des Landes zusammengebrochen. Noch wenige Monate zuvor hatten die isländischen Banken im Ausland kräftig expandiert und sich dabei gehörig übernommen. Anfang 2008 war die Bilanzsumme der drei größten Geschäftsbanken zehnmal so groß wie das Bruttoinlandsprodukt Islands. Im Herbst desselben Jahres konnten die Finanzinstitute nur noch durch Notverstaatlichung vor dem endgültigen Kollaps gerettet werden.
Schuldenschnitt für Private
Der Staatsbankrott wurde nur durch einen Milliardenkredit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und den skandinavischen Ländern verhindert. Die isländische Krone verlor in kurzer Zeit dramatisch an Wert. Für viele Isländer, die ihre Wohnungskredite in ausländischen Währungen aufgenommen hatten, vervielfachten sich dadurch zunächst ihre Schulden. Die Last wurde später durch einen Schuldenschnitt für private Haushalte erleichtert, indem ein Teil der Hypothekenkredite erlassen wurden.
Island hat sich von dem Crash schneller erholt als erwartet. "Es ist wichtig, schnell zu handeln", sagte der isländische Wirtschafts- und Handelsminister Steingrímur Sigfusson am Dienstag vor Abgeordneten des Europarates. Zu den Maßnahmen der Regierung hätten Haushaltskürzungen und die Einführung zahlreicher Steuern gehört. Dabei sei jedoch das Modell des nordischen Wohlfahrtsstaates nicht infrage gestellt worden, schilderte Sigfusson. Zur Erholung des Landes beigetragen hat jedoch eine Kontrolle des internationale Kapitalverkehrs und der Wertverlust der Krone, der zu einem deutlichen Rückgang der Importe führte, wodurch sich das außenwirtschaftliche Defizit rasch verringerte.
Vorzeitige Rückzahlung
Das Land hat einen Teil seiner Schulden beim IWF und den nordischen Nachbarn vorzeitig zurückgezahlt. Und während die Europäische Zentralbank angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten in der Eurozone den Leitzins unverändert lässt, hat Island diesen innerhalb eines Jahres bereits fünfmal angehoben. Getragen wird das Wachstum vom starken Export, dem zunehmenden Tourismus und dem inländischen Konsum. Die Arbeitslosigkeit liegt heute bei rund sechs Prozent.
"Island war das erste Land, das abgestürzt ist und es ist das erste, das wieder hochkommt", sagte Außenminister Össur Skarpheinsson vergangene Woche der New York Times. "Wir sind ein Beispiel dafür, was möglich ist." (APA, 27.6.2012)
Reykjavik - Island wählt am Samstag einen neuen Präsidenten. Die Insel war 2008 das erste Land, das massiv von der Finanzkrise getroffen wurde. Vier Jahre nach dem Bankenkollaps hat sich das Land überraschend schnell erholt. Nun erwirtschaftet Island Wachstumquoten, von denen die EU-Länder nur träumen können. Im April prognostizierte der IWF Island für dieses und nächstes Jahr ein Wachstum von 2,5 Prozent.
2008 stand das 320.000-Einwohner-Land noch am Rande des Staatsbankrotts. Im Gefolge der Lehmann-Pleite waren die drei Großbanken des Landes zusammengebrochen. Noch wenige Monate zuvor hatten die isländischen Banken im Ausland kräftig expandiert und sich dabei gehörig übernommen. Anfang 2008 war die Bilanzsumme der drei größten Geschäftsbanken zehnmal so groß wie das Bruttoinlandsprodukt Islands. Im Herbst desselben Jahres konnten die Finanzinstitute nur noch durch Notverstaatlichung vor dem endgültigen Kollaps gerettet werden.
Schuldenschnitt für Private
Der Staatsbankrott wurde nur durch einen Milliardenkredit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und den skandinavischen Ländern verhindert. Die isländische Krone verlor in kurzer Zeit dramatisch an Wert. Für viele Isländer, die ihre Wohnungskredite in ausländischen Währungen aufgenommen hatten, vervielfachten sich dadurch zunächst ihre Schulden. Die Last wurde später durch einen Schuldenschnitt für private Haushalte erleichtert, indem ein Teil der Hypothekenkredite erlassen wurden.
Island hat sich von dem Crash schneller erholt als erwartet. "Es ist wichtig, schnell zu handeln", sagte der isländische Wirtschafts- und Handelsminister Steingrímur Sigfusson am Dienstag vor Abgeordneten des Europarates. Zu den Maßnahmen der Regierung hätten Haushaltskürzungen und die Einführung zahlreicher Steuern gehört. Dabei sei jedoch das Modell des nordischen Wohlfahrtsstaates nicht infrage gestellt worden, schilderte Sigfusson. Zur Erholung des Landes beigetragen hat jedoch eine Kontrolle des internationale Kapitalverkehrs und der Wertverlust der Krone, der zu einem deutlichen Rückgang der Importe führte, wodurch sich das außenwirtschaftliche Defizit rasch verringerte.
Vorzeitige Rückzahlung
Das Land hat einen Teil seiner Schulden beim IWF und den nordischen Nachbarn vorzeitig zurückgezahlt. Und während die Europäische Zentralbank angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten in der Eurozone den Leitzins unverändert lässt, hat Island diesen innerhalb eines Jahres bereits fünfmal angehoben. Getragen wird das Wachstum vom starken Export, dem zunehmenden Tourismus und dem inländischen Konsum. Die Arbeitslosigkeit liegt heute bei rund sechs Prozent.
"Island war das erste Land, das abgestürzt ist und es ist das erste, das wieder hochkommt", sagte Außenminister Össur Skarpheinsson vergangene Woche der New York Times. "Wir sind ein Beispiel dafür, was möglich ist." (APA, 27.6.2012)
Re: Das Wunder von Island
Es gibt kein Wunder, neo, sondern nur wirksame oder unwirksame Maßnahmen.
[quote]
Man hat die Schweinsbanken nicht gerettet und per Steuergeldinfusion ihren Kollaps hinausgeschoben, sondern sterben lassen bzw. per Verstaatlichung enteignet.
Gebt den Leuten wieder Antrieb vorwärtszukommen und nicht das Gefühl der Ohnmächtigkeit!
Die abgewertete Landeswährung brachte Nachteile aber auch Vorteile.
Alle isländischen Exporte an Fisch und Fischprodukten wurden für das Ausland damit billiger und einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes wurden dadurch voll ausgelastet.
Alle diese Maßnahmen wurden nur durch die besondere Situation befördert, die Island von allen anderen europäischen Staaten unterscheidet. Die überwiegende Mehrzahl der Isländer leben in und um die Hauptstadt. Dadurch war der Druck auf die Regierung derart stark, daß sie eine solche EU-konforme Politik und Hochfinanzpolitik wie sie bei uns und noch viel mehr in den Südländern üblich ist, durch Massenproteste vor dem kleinen Parlament erfolgreich verhindern konnten.
- Nichtigkeit-Erklärung vieler Kreditsummen
- lasst dumme Banken sterben!
- habt eine eigene Währung, die durch Abwertung und spätere Aufwertung Spielraum ermöglicht
- tut nicht alles, was Euch die "Weisen" aus Brüssel und von Finanz-Vampiren einsagen
- stützt Euch auf Eure traditionellen Erwerbszweige und tut das, was Ihr gut könnt
- seid selbstbewusste Menschen und gesteht Euch die Selbstlügen der letzten Zeit ein
- macht einen Neuanfang
[quote]
Hier liegt Erklärung Nr.1:Neo schrieb: Im Gefolge der Lehmann-Pleite waren die drei Großbanken des Landes zusammengebrochen.
Man hat die Schweinsbanken nicht gerettet und per Steuergeldinfusion ihren Kollaps hinausgeschoben, sondern sterben lassen bzw. per Verstaatlichung enteignet.
Viele Kredite basieren auf einer (durch die Banken mitverschuldeten) Immobilienblase, die deshalb moralisch nicht einklagbar sind. Deshalb Nichtigkeiterklärung bis zu einer gewissen realistischen Gegenwertgrenze und damit Vermeidung von vielen Privatkonkursen und damit endgültig aussichtslos gewordenen Staatsbürgern.Schuldenschnitt für Private
Gebt den Leuten wieder Antrieb vorwärtszukommen und nicht das Gefühl der Ohnmächtigkeit!
Die abgewertete Landeswährung brachte Nachteile aber auch Vorteile.
Alle isländischen Exporte an Fisch und Fischprodukten wurden für das Ausland damit billiger und einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes wurden dadurch voll ausgelastet.
Alle diese Maßnahmen wurden nur durch die besondere Situation befördert, die Island von allen anderen europäischen Staaten unterscheidet. Die überwiegende Mehrzahl der Isländer leben in und um die Hauptstadt. Dadurch war der Druck auf die Regierung derart stark, daß sie eine solche EU-konforme Politik und Hochfinanzpolitik wie sie bei uns und noch viel mehr in den Südländern üblich ist, durch Massenproteste vor dem kleinen Parlament erfolgreich verhindern konnten.
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BunterKanzler- Schreiberling
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Re: Das Wunder von Island
und sie stellen die rothschildbanker vor gericht, wie es gerade jetzt geschieht !
Re: Das Wunder von Island
ja, derfens denn des?
BunterKanzler- Schreiberling
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