Grasser zieht die Reißleine
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Grasser zieht die Reißleine
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat angekündigt, seinen Drittelanteil an der Managementgesellschaft für die börsenotierte Meinl International Power (MIP) „zurückzugeben“. Dieser Schritt werde „nach Ostern“ geschehen.
Da besteht freilich Zeitdruck: Die MIP ist nämlich im Herbst des Vorjahres per „Aktionärsputsch“ von einer internationalen „Rebellengruppe“ übernommen worden. Die wird – ebenfalls knapp nach Ostern, nämlich am 21. April – auf einer Hauptversammlung die De-facto-Auflösung des Unternehmens (Rückführung der liquiden Mittel an die Zertifikatsinhaber und Zustimmung zum Verkauf der bestehenden Beteiligungen) beschließen lassen. Und damit wohl auch die Kündigung des Managementvertrags mit der Meinl/Grasser-Firma MPM (Meinl Power Management). Die MPM gehört zu zwei Dritteln der Meinl Bank und zu einem Drittel Karl-Heinz Grasser.
Der Sprecher der MIP-Rebellengruppe, Wolfgang Vilsmeier, hatte im „Presse“-Interview vor kurzem erklärt, der Vertrag mit der MPM sei nur deshalb nicht schon im vergangenen Herbst gekündigt worden, weil Grasser versprochen habe, bei der Aufklärung der Zahlungsflüsse in der MIP-Gruppe zu helfen. Die Gruppe war über eine Managementgesellschaft auf Jersey, zwei operative Zwischenholdings auf Zypern und zahlreiche quervernetzte Einzelgesellschaften so komplex und intransparent aufgebaut gewesen, dass interne Zahlungsflüsse ohne Insiderwissen nicht nachvollziehbar gewesen seien.
Die MIP war im Sommer 2007 an die Wiener Börse gebracht worden. Der Kurs war ab dem ersten Börsentag kontinuierlich gesunken. Anleger haben rund die Hälfte ihres dort investierten Vermögens verloren, die Meinl Bank und Grasser haben Dank der geschickten Konstruktion daran aber zusammen einen höheren zweistelligen Millionenbetrag verdient.
Julius Meinl V, der wegen seiner Verwicklung in die MEL-Affäre vorige Woche zwei Nächte in U-Haft in Wien verbracht hatte, bekommt nun offenbar auch in der Schweiz Probleme: Laut einem Bericht der „SonntagsZeitung“ sollen sich die Schweizer Behörden für Meinls Schweizer Vermögensverwaltungsgesellschaft Citation SA in Zürich interessieren. Deren Chef, Georg Kucian, hatte auch führende Rollen in den Firmengeflechten um MEL, MAI und MIP inne.
Wollte Meinl in die Schweiz?
Die Schweizer glauben auch, das Ziel für Meinls angeblich geplante Flucht zu kennen: Julius V habe „große Geldmengen in der Schweiz geparkt“ und geplant, in die Eidgenossenschaft zu „flüchten“. Das dementiert die Meinl Bank aber entschieden: Meinls Jet sei in der Vorwoche in Reparatur und gar nicht einsatzbereit gewesen, der Banker habe keine Vermögenswerte in der Schweiz.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.04.2009)
Da besteht freilich Zeitdruck: Die MIP ist nämlich im Herbst des Vorjahres per „Aktionärsputsch“ von einer internationalen „Rebellengruppe“ übernommen worden. Die wird – ebenfalls knapp nach Ostern, nämlich am 21. April – auf einer Hauptversammlung die De-facto-Auflösung des Unternehmens (Rückführung der liquiden Mittel an die Zertifikatsinhaber und Zustimmung zum Verkauf der bestehenden Beteiligungen) beschließen lassen. Und damit wohl auch die Kündigung des Managementvertrags mit der Meinl/Grasser-Firma MPM (Meinl Power Management). Die MPM gehört zu zwei Dritteln der Meinl Bank und zu einem Drittel Karl-Heinz Grasser.
Der Sprecher der MIP-Rebellengruppe, Wolfgang Vilsmeier, hatte im „Presse“-Interview vor kurzem erklärt, der Vertrag mit der MPM sei nur deshalb nicht schon im vergangenen Herbst gekündigt worden, weil Grasser versprochen habe, bei der Aufklärung der Zahlungsflüsse in der MIP-Gruppe zu helfen. Die Gruppe war über eine Managementgesellschaft auf Jersey, zwei operative Zwischenholdings auf Zypern und zahlreiche quervernetzte Einzelgesellschaften so komplex und intransparent aufgebaut gewesen, dass interne Zahlungsflüsse ohne Insiderwissen nicht nachvollziehbar gewesen seien.
Die MIP war im Sommer 2007 an die Wiener Börse gebracht worden. Der Kurs war ab dem ersten Börsentag kontinuierlich gesunken. Anleger haben rund die Hälfte ihres dort investierten Vermögens verloren, die Meinl Bank und Grasser haben Dank der geschickten Konstruktion daran aber zusammen einen höheren zweistelligen Millionenbetrag verdient.
Julius Meinl V, der wegen seiner Verwicklung in die MEL-Affäre vorige Woche zwei Nächte in U-Haft in Wien verbracht hatte, bekommt nun offenbar auch in der Schweiz Probleme: Laut einem Bericht der „SonntagsZeitung“ sollen sich die Schweizer Behörden für Meinls Schweizer Vermögensverwaltungsgesellschaft Citation SA in Zürich interessieren. Deren Chef, Georg Kucian, hatte auch führende Rollen in den Firmengeflechten um MEL, MAI und MIP inne.
Wollte Meinl in die Schweiz?
Die Schweizer glauben auch, das Ziel für Meinls angeblich geplante Flucht zu kennen: Julius V habe „große Geldmengen in der Schweiz geparkt“ und geplant, in die Eidgenossenschaft zu „flüchten“. Das dementiert die Meinl Bank aber entschieden: Meinls Jet sei in der Vorwoche in Reparatur und gar nicht einsatzbereit gewesen, der Banker habe keine Vermögenswerte in der Schweiz.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.04.2009)
Re: Grasser zieht die Reißleine
man hört nichts mehr von K.H. Grasser und von seinen Hawaras !
ist die Wahlkonstellation 2013 daran Schuld ?
ist die Wahlkonstellation 2013 daran Schuld ?
bushi- Spammer
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Nationalität :
Anmeldedatum : 09.11.07
Re: Grasser zieht die Reißleine
dieser G-Punkt :)
früher hat er von sich hören lassen, weil er immer von NULL-Defizit gesprochen hat. Alle Ökonomen sprangen auf und meinten, dass sowas nicht möglich ist bzw. den gegenteiligen Effekt hat, wenn man 0-Defizit anvisiert, nämlich dass es dann zu mehr Schwankungen kommt bzw. dass diese verstärkt werden.
Jahre später gab er zu, dass er besser auf die Ökonomen hören hätte sollen ;)
Dazu gibt es aber keine (offizielle) Quelle ;)
früher hat er von sich hören lassen, weil er immer von NULL-Defizit gesprochen hat. Alle Ökonomen sprangen auf und meinten, dass sowas nicht möglich ist bzw. den gegenteiligen Effekt hat, wenn man 0-Defizit anvisiert, nämlich dass es dann zu mehr Schwankungen kommt bzw. dass diese verstärkt werden.
Jahre später gab er zu, dass er besser auf die Ökonomen hören hätte sollen ;)
Dazu gibt es aber keine (offizielle) Quelle ;)
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