Besondere Bemühungen von ZARA

Skurril: Der Bimbo macht Probleme ...

(17.06.09)
Vor 20 Jahren segnete der legendäre Kicker Franz „Bimbo“ Binder das Zeitliche – und doch sorgt er noch immer für (unfreiwillige) Schlagzeilen. Grund: Ein St. Pöltner schwarzer Hautfarbe kontaktierte (angesichts der gleichnamigen Promenade) den Wiener Verein ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) – er fühle sich auf Grund des Spitznamens beleidigt ...
ST. PÖLTEN (HL). Die Reaktion der ZARA-Verantwortlichen Monika Juranek? Ein Mail an sämtliche hauptstädtische GR-MitgliederInnen – gekoppelt an die Bitte, den „Promenaden-Bimbo“ schnellstmöglich in einen „Promenaden-Franz“ zu verwandeln.
Zwar sei Juranek die Herkunft des Binder‘schen Spitznamens bewusst (der Kicker wohnte einst – im Kreise seiner Mannschaftskollegen – einer Kinovorführung bei, ein im Film vorkommender afrikanischer Schauspieler soll ihm ähnlich gesehen haben; der „Bimbo“ war geboren), die Bezeichnung stelle jedoch (ähnlich wie das Wort „Neger“) eine Herabwürdigung für AfrikanerInnen dar. „Für Menschen, die den geschichtlichen Kontext des Straßennamens nicht kennen, kann es durchaus eine Beleidigung darstellen, wenn ein abwertendes Wort für Menschen ihrer Hautfarbe ein offizieller Straßenname ist. Es wäre daher im Sinne eines wertschätzenden Miteinanders, wenn die Straße den Namen Franz Binder-Promenade tragen würde“, lautet der O-Ton in Juraneks elektronischer Nachricht.
Stadtchef Matthias Stadlers Antwort? Er zitiert Sportgeschichte. „Franz Bimbo Binder aus St. Pölten, Reinhard Bimbo Binder beim deutschen Klub FC Freiburg, Horst Bimbo Binder aus Klagenfurt – drei Namen, drei Spitznamen. Niemand hat je etwas ehrenrühriges damit in Verbindung gebracht, selbst das hochoffizielle Österreichische Kulturlexikon führt den berühmtesten Fußballer des Landes unter diesem Namen“, meint Stadler.
Daher wäre auch der Wunsch vieler Menschen (und Fans) nach Beibehaltung dieser Promenaden-Bezeichnung zu respektieren. Stadler: „Schließlich zollen wir auch einer, sich für Diskriminierung einsetzenden, Vereinigung Respekt. Bewusste Verunglimpfung von Menschen einer gewissen Hautfarbe ist im gegenwärtigen Fall jedoch wohl auszuschließen.“
Ironisch sieht‘s dagegen SP-GR Andreas Fiala. „Bimbo Binder ist eine Marke – und das soll sie auch bleiben. Zudem trage selbst ich einen Spitznamen – Fidschi – der sich auf einen Inselstaat bezieht, deren BewohnerInnen größtenteils nicht weißer Hautfarbe sind. Ich fühle mich dadurch in keinster Weise herabgewürdigt – derartige Übertreibungen richten wohl mehr Schaden als Nutzen an“, meint der „Fidschi“.

Blaue wettern, Schwarze ätzen
Für FP-GR Peter Sommerauer ist bei derartigen Vorstößen jedoch „Schluss mit lustig“. „Das hat mit Diskriminierung gar nix zu tun, das sind eindeutig die falschen Signale aus dem Kreis der MigrantInnen“, erbost sich Sommerauer. Sein Lösungsansatz: Kontaktaufnahmen mit dem sich beleidigt Fühlenden – zwecks Bereinigung der Sachlage.
VP-StR Bernhard Wurzer nimmt‘s sogar mit Galgenhumor. „Ob Bimbo Binder oder Schoko Schachner – damit assoziiert niemand etwas Negatives. Doch eins verspreche ich: Haben wir alle wesentlichen Probleme im Bereich Integration gelöst, werden wir uns der Bimbo Binder-Promenade widmen“, so Wurzer lakonisch. Übrigens: Stadtchef Stadler versuchte bereits, den Kontakt zu Juranek herzustellen. Die weilt jedoch zur Zeit auf Urlaub.

VP-StR Bernhard Wurzer nimmt‘s sogar mit Galgenhumor. „Ob Bimbo Binder oder Schoko Schachner – damit assoziiert niemand etwas Negatives. Doch eins verspreche ich: Haben wir alle wesentlichen Probleme im Bereich Integration gelöst, werden wir uns der Bimbo Binder-Promenade widmen“, so Wurzer lakonisch.

bushi schrieb:selber Schuld wenn man im KTS verbleibt